Icherb und der Alkohol


Wir schreiben Montag, den 29. Januar 1996 und befinden uns in einem kleinen Berghof, mehrere Meter über dem Meeresspiegel. Ein zukünftiger Theologiestudent wollte unbedingt die Wirkung des Alkohols auf einen angehenden Pfarrersmagen testen. Zu diesem Zwecke bediente er sich einer Flasche, die den Aufschrieb OUZO trug und leerte deren Inhalt sogleich mit stetiger Beharrlichkeit in kleinen Portionen in die Öffnung oberhalb seines Halses (Wir werden später genauer darauf eingehen).
Es kam, wie es kommen mußte. Icherb verspürte schon bald eine gefühlsmäßige Veränderung in seiner unteren Magengegend. Dieses Gefühl des Unbedingten-Loswerden-Wollens breitete sich langsam aber sicher, in verkehrsgefährdender Einbahnstraßenrichtung, der Schwerkraft entgegen aus. Dabei bemerkte Icherb, wie sich außer diesem Gefühl noch andere Inhalte in gleicher Richtung bewegten...
Spontan bewieß er, daß auch Tannen Früchte tragen. ( Womit wir, bzw. der Ouzo wieder bei obengenannter Öffnung wären...)
Besorgten Mitmenschen, die sich zwischenzeitlich zu ihm auf den Balkon gesellten, begegnete er auf die Frage nach seiner derzeitigen Verfassung stets mit einem gelangweilten „Kä Problem” oder „Isch kumm glei” - Dieses „Isch kumm glei” dauerte fast eine ganze halbe Stunde, wobei sich in seiner Ausdrucksweise deutliche Verschlechterungen bemerkbar machten. So war am Ende nur noch ein „Yip” von ihm zu vernehmen. Als Icherb sich aufgrund der eisigen Temperaturen dann endlich in Richtung Bett aufmachte, wurde er mit einem freundlichen „Du Bianka, wie groß iss´n de Icherb? Warum? Ah, kotzt der jetzt bei Dir odder bei mir ins Bett ... ?” begrüßt.
Gerade jetzt, wo wir diesen Text schreiben, können wir noch live miterleben, wie Icherb sich mit hörbaren Mühen vom ersten in den zweiten Stock in unser Zimmer schleppt, um dort (he Moment - wer putzt eigentlich unser Klo ?!) neue Studien zu starten. (Wieviel paßt denn eigentlich in so nen Klo ? Menge [kg]= Klovolumen/Dichte der Flüssigkeit; Gütefaktor = Anzahl Brocken/Liter)

P.S.: Um der Nachwelt seine Ergüsse auch noch für schlechte Zeiten zu bewahren, konservierte Icherb diese unter einer Eisdecke vom Durchmesser von 1,53784 m, wo sie bis zur nächsten Schneeschmelze von den Besuchern des Berghofes zu bewundern sind. (Eintritt frei). Bei so viel Mitmenschlichkeit zeigt sich doch wieder der angehende Pfarrer ... Oder ?


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